Westpokal R1: Blaues Auge gegen Siemensstadt (2. Aktualisierung)

Das war mehr als knapp: beim Stand von 4,5:4,5 gegen Siemensstadt konnte In der letzten Partie Mannschaftsführer Martin – untenstehend sein Bericht – an Brett 1 ein Springerendspiel mit Minusbauern nicht nur Remis halten, sondern sogar noch gewinnen, und damit den knappestmöglichen Sieg sicherstellen. 

Im Parallelkampf verlor Zitadelle gegen Eckbauer mit 3,5:6,5 – an den letzten 5 Brettern wurde nur ein halber Punkt geholt. Weiter geht es in zwei Wochen am 19.07. gegen Zitadelle (ausgetragen bei Eckbauer).

 

SC Weisse Dame – SF Siemensstadt

Martin Sechting (DWZ 1960)

1 : 0

Brian Heinze (DWZ 1957)

Dr. Ingo Abraham (DWZ 2106)

1 : 0

Henry Oelmann (DWZ 1917)

Thorsten Groß (DWZ 2055)

½ : ½

Hans-Joachim Schilly (DWZ 1699)

Cord Wischhöfer (DWZ 2031)

1 : 0

Thomas Binder (DWZ 1723)

Jörg Francke (DWZ 1656)

0 : 1

Florian Suhre (DWZ 1719)

Stefan Brehm (DWZ 1888)

½ : ½

Leif Arndt (DWZ 1651)

Manfred Sieg (DWZ 1582)

0 : 1

Aram Azarvash (DWZ 1528)

Johannes Stöckel (DWZ 1636)

½ : ½

Truc Lam Tran (DWZ 1352)

Hans-Joachim Kaufhold (DWZ 935)

0 : 1

Pablo Schlesselmann (DWZ 1403)

Konrad Wozniak (DWZ 1551)

1 : 0

Uwe Röckendorf (DWZ 1350)

 

5½ : 4½

 

 

Im Folgenden fasst Martin Sechting den Wettkampfverlauf zusammen.

„Im Vorfeld hatten wir uns auf die Weiß-Spielerwünsche verständigt. So spielte der stärkste Spieler, Dr. Ingo Abraham, an 2, Cord Wischhöfer an 4, Stefan Brehm an 6, Johannes Stöckel an 8 und Konrad Wozniak an 10.

Es wurde ein enorm enges Match. Zu Beginn gewann Konrad an Brett 10 durch Schach-Gardez die Dame und brachte uns um 20:16 Uhr mit 1:0 in Führung. Bereits zuvor hatte Konrads Gegner einmal komplett den Überblick verloren und eine Figur gezogen, obwohl er gar nicht am Zug war. Leider stellte Hans-Joachim an Brett 9 nach solidem Beginn eine Figur ein und verlor um 20:45 Uhr zum 1:1. Um 21:45 Uhr verlor Jörg  an Brett 5, aber Cord  glich mit seinem Sieg an Brett 4 zum 2:2 aus. Gegen 22:10 Uhr konnte Ingo an Brett  2 seine Partie mit Mehr-Qualität gewinnen und uns mit 3:2 in Führung bringen.

Das war auch bitter nötig, denn zwei Partien hingen in der Zeit: Johannes an Brett 8 und Thorsten an Brett 3 mussten arg kämpfen, um die Züge in der verbliebenen Zeit zu schaffen. Nachdem Johannes mich gefragt hatte, bot er seinem Gegner Remis und dieser nahm zum 3,5:2,5 an. Zur Diskussion stand zu diesem Zeitpunkt ein ausgeglichenes Springerendspiel, das aber durchaus noch ausgekämpft werden konnte. An Brett 6 konnte Stefan nach abgelehntem Remis – der Gegner hatte fälschlicher Weise eine dreimalige Stellungswiederholung reklamiert – nicht mehr als ein Remis herausholen, während Manfred SIeg an Brett 7 verlor, also 4:4. Um 23:00 Uhr konnte Thorsten ein dankbares Remisangebot annehmem und zum 4,5:4,5 stellen. Somit blieb es dem Verfasser dieser Zeilen vorbehalten, über den Ausgang des Kampfes zu entscheiden. Ich hatte an Brett 1 erst eine gute Stellung, dann eine schlechte, dann eine Mehrfigur, die ich vergeigte, und danach ein schlechtes Endspiel. Aber mein Gegner spielte das Endspiel schlecht, und ich hatte die Sieg-Ideen umgesetzt, die mir vorschwebten: Stellung nach dem 60. Zug: Weiß: Kc5, Sg1, Bb5, g3, f4; Schwarz: Ke4, Sc3, Bg7, h5. Meine Idee war es, den Springer gegen den b-Bauern zu opfern und danach auf der Königsseite mit einem Springer weniger zu gewinnen!

Weiß hätte hier z.B. spielen können: 61.b6 Sa4+ 62.Kd6 Sxb6 63.Ke6 mit klarem Remis. Ein paar Züge vorher hätte Weiß noch auf Sieg spielen können. Es kam jedoch anders: 61.Se2? Sxb5 ! 62.Kxb5 Kf3 63.Sd4+ Kxg3 64.Sf5+ ? Hier hätte Kc4 die letzte Chance zum Remis bedeutet. 64….Kxf5 65.Sxg7 h4 66.Se6+ Kg4 ! Springer-Schach-Schatten!  67.Sc5 h3 68.Kc4 h2 69.Se4 Kf3 70.Sg5+ Ke3 ! Springer-Schach-Schatten! Weiß gab auf, 0:1. 

Fazit: Ein knapper, glücklicher SIeg, aber nach 4,5 Stunden Spielzeit auch ein Beleg dafür, dass man immer an den Sieg glauben sollte! Am Ende gewinnt der Randbauer gegen den Springer den Mannschaftskampf!“ 

 

Der Kurzbericht von Thomas Binder auf der Homepage von Siemensstadt