BMM 2018/19 – 2. Runde: +4 =1 -1: Viel Sonne – wenig Schatten! Und zwei Berichte …

Gegenüber der Startrunde gab es aus WeDa-Sicht sogar noch einmal eine kleine Steigerung; diese gibt es auch bei der Anzahl der hoffentlich zeitnah folgenden Berichte. Nachdem die DRITTE vorgelegt hat (auch beim Gegner Narva gibt es inzwischen einen Bericht), geht es mit einem Doppel-Bericht über die ZWEITE und SIEBTE weiter.


ZWEITE und SIEBTE: Sonniger Doppel-Spieltag in Hermsdorf

von Thorsten Groß

In der 2. BMM-Runde durften ausgerechnet die beiden am 1. Spieltag nicht siegreichen Mannschaften die weite Reise in den Berliner Norden nach Hermsdorf antreten. Die Warnung vor den am Sonntagmorgen nur alle 20 Minuten nach Hermsdorf fahrenden S-Bahnen hat jedenfalls gewirkt: Alle waren überpünktlich da, und die SIEBTE war sogar mit 7 Spielern angereist.

Die ZWEITE spielte gegen die erste Mannschaft der Hermsdorfer, gegen die wir trotz des Fehlens von Martin Ka. und Alexander auf dem Papier als leichter Favorit antraten. Aber das waren wir bekanntlich in der 1. BMM-Runde auch gewesen… Die SIEBTE spielte zeitgleich gegen die dritte Mannschaft der Hermsdorfer, die zu 4/6 aus Kindern, und zu 2/6 aus Erwachsenen mit (für die 4. Klasse) beachtlichen DWZ bestand.

Hier ging es bald Schlag auf Schlag: Torben, Klaus und Burak konnten mehr oder weniger schnell einen ganzen Punkt holen, während bei Gerhard irgendetwas schief gelaufen sein muss. Arda spielte gegen einen der beiden Erwachsenen, und verlor ebenfalls, somit stand es 3:2.

Die „Partie des Tages“ spielte dann Sebastian an Brett 1 gegen den Vorsitzenden der Hermsdorfer Martin Hamann. Zwar opferte sein Gegner mit Schwarz einen Gambitbauern; sehr schnell kam aber sein eigener Angriff mit Weiß ins Rollen, als Schwarz unvorsichtig die g-Linie öffnete. Mit einer kleinen Kombination wurde schließlich der schwarze König erlegt, und der 4:2-Siegtreffer erzielt.

Partie Lutz – Hamann (nach 23…Dd7): Wie gewinnt Weiß hier schnell und hübsch?

Zur Lösung –  Als Manne (siehe Foto) gegen 11 Uhr zum Kiebitzen kam, war also der gesamte Mannschaftskampf der SIEBTEN bereits vorbei, und in der ZWEITEN gerade die Eröffnungsphase abgeschlossen. 😉

Nach einem frühen Remis durch Nam gab es lange keine weiteren Ergebnisse. Franko legte dann mit einem überzeugenden Angriff gegen den unrochierten König vor. Kurz vor der Zeitkontrolle folgten weitere ganze Punkte durch Martin Ku. und Minh, die entscheidend Material gewannen. Wenig später konnte Josef mit einem weiteren Sieg im Turmendspiel den Mannschaftserfolg bereits sicherstellen: 4,5:0,5. Erwin haderte mit sich, dass er seinen Mehrbauern „dank“ ungleichfarbiger Läufer nur zum Remis verwerten konnte. Da wurde er aber vom Großen Vorsitzenden getoppt, der gegen den BSV-Präsidenten sogar eine Qualität und drei Bauern mehr hatte, die Qualität zurück gab und das entstandene Endspiel aufgrund von Dauerschach oder Matt ebenfalls zum Remis vergurkte. Die längste Partie spielte Stefan, der diverse Bauern mehr, aber eine gefährdete Königsstellung hatte, sich aber schließlich durchsetzte.

Am Ende steht also ein überzeugender 6,5:1,5-Erfolg, bei dem (siehe oben) sogar ein noch höherer Sieg drin gewesen wäre. Was will man mehr? Hoffentlich geht der nun vorhandene Schwung in den langen fünf Wochen bis zur 3. Runde – dann zuhause gegen Kreuzberg 4 – nicht verloren.


DRITTE: „Vokuhila – am Ende stino!“

Eine literarische Koproduktion der DRITTEN – Herausgeber Christian Greiser

Vorne (zu) kurz – hinten lang (genug)!“, lautet das Fazit für den zweiten Mannschaftskampf gegen die von Hause aus als stark einzuschätzende SG NARVA 1. Die Aufstellung unserer Gastgeber ließ von Beginn an Hoffnung aufkommen; an den ersten vier Brettern glichen sich die DWZ-Vor- und Nachteile noch nahezu aus, aber ab Brett 5 waren wir mehr oder weniger deutlich favorisiert. So begann unser Punktereigen eben auch an jenen Brettern. Sebastian Böhne und Christoph Barsch brachten uns, auch dank freundlicher Mithilfe ihrer Gegner, gegen 11:30 Uhr mit 2:0 in Führung.


 

Als besonders freundlich erwies sich Christophs Gegner Hans-Dieter Maetzing, der in einer „Unregelmäßigen Eröffnung“ (A00) bereits im 6. Zug deutlichen Vorteil hätte erlangen können und auch anschließend noch die ein oder andere gute Gelegenheit verstreichen ließ. Christophs lapidarer Kommentar dazu: „Ich kannte das eigentlich – hab‘ mich nur durch die Zugumstellung verwirren lassen und die Eröffnung konsequent falsch gespielt. Nun kann Weiß im 6. Zug bereits (siehe Diagramm) in Vorteil kommen – tat er (aber) nicht, ließ mich in Vorteil kommen und stellte schließlich die Dame ein, was sein Leiden verkürzte.“

Wie konnte Weiß am Zug in Vorteil kommen?“ Zur Lösung

Christoph Barsch (WeDa, DWZ 1981)

Dr. Hans-Dieter Maetzing (NARVA, DWZ 1807)

Eine Stunde später (12:30 Uhr) stand es dann 3:1. Peter Becker und Uwe Parske, der rechtzeitig zur Runde von seiner Erkältung genesen war, teilten gegen umsichtig agierende Schachfreunde von NARVA leistungsgerecht die Punkte.

Peter und sein Gegner waren am sechsten Brett „… in einem „2.b3-Sizilianer“ schon nach wenigen Zügen mit ihren theoretischen Kenntnissen beiderseitig am Ende. Auf Umwegen entstand eine komplizierte Französische Struktur, doch fehlte in einem eher für Schwarz günstigen, schwierigen Endspiel die Zeit auf der Uhr, um einen aussichtsreichen Plan zu finden; also Remis zum hoffnungsvollen Zwischenstand von 3:1 für uns. Womit NPC (Non-playing-Captain) Torsten Meyer, Vollversorger aller Schokoladensüchtigen und Kaffeesuchenden, schon lange sehr einverstanden war.“

Uwe räumte ein, „… heute zu vorsichtig gespielt und meinen Gegner in der geschlossenen Stellung nicht ernsthaft gefährdet zu haben. Ohne Einbruchsfelder war die Kontrolle der f-Linie nicht viel wert und wir teilten nach 29 Zügen den Punkt.“

Damit war gegen 12.30 Uhr sicher, dass wir mindestens einen Mannschaftspunkt mit nach Charlottenburg entführen werden, denn Martin Sechting und Manfred Lenhardt würden gemeinsam mindestens noch einen Brettpunkt beisteuern. So halb wie gedacht kam es auch; Manfred, der die ganze Partie über am Drücker war, teilte gegen 13:30 Uhr gegen SF Segerberg, der eine tadellose Verteidigungsleistung zeigte, den Punkt. Martin hatte zwar im ungleichfarbigen Läuferendspiel zwei Mehrbauern, was aber am voraussehbaren Ergebnis nichts änderte, Remis kurz vor 14:00 Uhr.

Manfred gab gegen Tomas Segerberg am 3. Brett seinen diesjährigen BMM-Einstand in der DRITTEN, den er mit den Worten kommentierte: „Ich hatte immer leichten Vorteil, aber es wurde auch nicht mehr. Das Turmendspiel mit je drei Bauern war dann eindeutig remis.“

Martin gewann in der Eröffnung einen Bauern gegen seinen Gegner Rudolf Lange, aber „… neben dem Damentausch hätte ich auch noch meinen Springer gegen den Läufer tauschen sollen. Das tat ich nicht. Gegen das Läuferpaar spielend, hatte ich eine gute Stellung, aber auch nicht mehr. Im Endspiel eroberte ich einen zweiten Bauern, aber bei gleichzeitiger Abwicklung in ein reines ungleichfarbiges Läuferendspiel. Dieses war nicht zu gewinnen. Ich hatte eine von drei Remispartien, die besser standen, aber nicht zum Sieg reichten.“

Bei Heinz sah es nicht rosig aus, bei Cord lagen noch alle Ergebnisse auf dem Brett. Kurz nach 14:00 Uhr musste Heinz Wirth seinem Gegenüber Peter Hintze dann aber die Hand zur Aufgabe über das Brett reichen; er war nach Bauerngewinn in der Eröffnung in einen starken Angriff geraten, opferte zwecks Entlastung die Qualität und schien damit ein haltbares Endspiel auf dem Brett zu haben. Post mortem fanden sich vermeintliche Verbesserungen, die ggf. zu diesem Wunschergebnis geführt hätten. Heinz beurteilt seine ernsthaften Probleme mit den Worten: „Ein Qualitätsopfer in gedrückter Stellung brachte nicht die erwünschte Vereinfachung, sondern führte geradewegs zu einem hoffnungslosen Endspiel, in dem die weißen Türme ihre ganze Kraft entfalten konnten.“

Damit hing alles von Cord Wischhöfers Partie gegen den spielstarken Shenis Slepuschkin ab. Hierbei handelte es sich allerdings zu diesem Zeitpunkt bei knapper Zeit um ein schwierig zu verwaltendes Springerendspiel. Dass dieses remis sei, wurde beim post mortem bierseelig behauptet; auch hier wird zwischenzeitlich FRITZ die Wahrheit kundgetan haben. Cords Resüme: “Ich durfte erneut eine Partie in der Abtauschvariante des Damengambits spielen, nur diesmal mit Weiß. Wie schon in Runde eins zeigte mir der DWZ-starke Gegner, wie man im Endspiel gewinnt. So blieb mir nach mehr als siebzig Zügen erneut nur die Aufgabe in hoffnungsloser Stellung.“

Fazit des NPC: Die Auslosung der DRITTEN verhieß in den ersten drei Runden der BMM die vermeintlich stärksten Gegner der Liga – neben den «Aufstellungswundertüten» Zugzwang und Narva steht in der kommenden dritten Runde Kreuzberg 3 auf dem Programm: „Insofern lassen sich 3:1 MP inklusive geteilter Tabellenführung nach zwei Runden durchaus sehen – objektiv alles okay, gefühlt schien allerdings beim gestrigen 4:4 gegen NARVA mehr drin zu sein.“


NEWS vom 15.10.2018/CG

 

Die ZWEITE zeigte nach der frustrierenden Auftaktniederlage in der Stadtliga A eine deutliche Reaktion mit dem 6,5:1,5-Erfolg bei der SG CAISSA/Hermsdorf 1 – kein Wunder bei der prominenten Unterstützung (siehe Foto)!

Ob es sich bei Manne Schreibers Visite bei der SG CAISSA/Hermsdorf um den Beginn einer wunderbaren Freundschaftsreise zu ganz besonders trostbedürftigen Mannschaften handelt, ist nicht bekannt. Genutzt hat Mannes Erscheinen der ZWEITEN und SIEBTEN auf jeden Fall! (Foto: Nam Tham)

 

Drei der vier anderen Co-Tabellenführer der DRITTEN in einer bisher sehr ausgeglichenen Stadtliga B ließen noch mehr Federn in Runde 2 als wir mit dem 4:4 gegen NARVA, so dass die DRITTE nunmehr geteilter Spitzenreiter mit dem Aufsteiger Tempelhof ist.

Einen erwartet schweren Stand hatte die VIERTE heute gegen Mattnetz 2; schade, dass bei der 3,5:4,5-Niederlage ein Brett unbesetzt blieb. Wer weiß, was sonst drin gewesen wäre?

Die FÜNFTE startet den abschließenden Reigen der Erfolgreichen mit einem deutlichen 5,5:2,5-Sieg gegen Mattnetz 4.

Die SECHSTE macht es noch einen Tick besser als die DRITTE und übernimmt ohne Punktverlust die Tabellenführung in der Klasse 3.2 mit einem knappen 4,5:3,5-Erfolg gegen Mattnetz 5.

Die SIEBTE zeigt sich („Manne sei dank!“) mit einem klaren 4:2-Sieg gegen SG CAISSA/Hermsdorf 3 unbeeindruckt von ihrer Auftaktschlappe.

Alle Details sind im BMM-Skript zu finden.

 


Diagrammlösung DRITTE: 6. Sg5!

Nach 6. Sg5! muss Schwarz sich sowohl um den Bauern f7 als auch um dessen Kollegen auf b7 gleichzeitig kümmern.

Diagrammlösung SIEBTE: 24. Th8+!

Nach 24…Kh8 25.Dh1+ (der Rückzug der Dame ist schwer zu sehen) Kg8 26.Dh7 ist Schwarz matt.