BMM 2017/18 – 7. Runde: +1 =0 -5: RRR oder „die drei „R“ … (2. Aktualisierung)

Aktualisierung (2): Die DRITTE begann traditionell mit den Berichten; nun hat die ZWEITE nachgezogen.


 

ZWEITE: Dämmerung

Mannschaftsleiter Franko berichtet

Die Motivation und der Glaube an das schier Unmögliche waren trotz des bis dahin für die Zweite äußerst glücklosen Saisonverlaufs auch noch vor der Runde am vergangenen Sonntag erfreulicherweise groß. Wir konnten komplett unser eigenes Stammpersonal aufbieten, und auch Wolfram wäre spielbereit gewesen, aber er setzte freiwillig aus. Im Gegensatz zu uns hatte König Tegel 3 im Vorfeld so einige Aufstellungsprobleme zu meistern, da sie nämlich auf gleich fünf starke Stammspieler verzichten mussten, die eine Woche zuvor überregional zum Einsatz kamen. Diese Konstellation war der Grund dafür, dass wir nun tatsächlich erstmals in dieser Spielzeit allein von den Wertungszahlen her leicht favorisiert in einen Mannschaftskampf gingen. Sollte da womöglich doch noch etwas bezüglich Klassenerhalt gehen?

Zunächst spielte icke mit Weiß ein farbloses Kurzremis gegen Frank Jähnisch, einem alten Bekannten; wir wollten uns nicht ernsthaft wehtun.

Nicht sehr viel länger dauerte leider die Partie von Thorsten, der gegen den immer besser werdenden Jirawat Wierzbicki antreten musste. Thorsten wurde mit einer vorbereiteten Variante konfrontiert, die bei den Tegelern schon einige Tage zuvor unter Mithilfe von GM Robert Rabiega auf dem Analysebrett stand! Dagegen war kein Kraut gewachsen, denn die eigentlich natürlich wirkenden Züge unseres Großen Vorsitzenden kosteten überraschenderweise forciert die Qualität und wenig später die Partie.

Die Partie von Yannick gegen den talentierten Mert Acikel endete mit Beginn des Mittelspiels in ausgeglichener Stellung unentschieden. Wie sich bei der kurzen Nachbesprechung dann herausstellte, hätten beide gerne noch die Position weitergespielt, sie standen aber wegen anderweitiger privater Verpflichtungen unter terminlichem Druck, sodass sie sehr zufrieden wirkten, als die Partie zu Ende war. – Ja, auch das kann man als Zeitnot bezeichnen.

Wirklich sehr gut spielte Alexander gegen Jan-Daniel Wierzbicki. Zwar befand sich diese Partie für sehr lange Zeit im Gleichgewicht, jedoch konnte Alexander im Turmendspiel stetig immer mehr Druck aufbauen, der seinen Gegner in eine äußerst passive Stellung zwang. Leider verhaspelte sich dann Alexander im Bemühen am Königsflügel vorteilhaft (und nach unseren späteren Analysen wohl auch entscheidend) eine Linie zu öffnen. Sehr geschickt nutzte sein Gegner die Gunst der Stunde und errichtete eine festungsartige Auffangstellung, die leider nicht mehr zu knacken war. Schade, dafür gab es nur einen halben Punkt.

Am Spitzenbrett bekam es Thomas mit dem spielstarken Georg Kachibadze zu tun. Auch diese Partie entwickelte sich ruhig und ausgeglichen; einzig auf der Uhr geriet Thomas mehr und mehr in Zeitnachteil, da sein Gegner fast in Blitzmanier stets nach nur wenigen Sekunden seinen Zug ausführte. Beim Übergang ins Endspiel geriet Thomas dann in leichte Schwierigkeiten, und die gegnerische Stellung spielte sich fortan wesentlich angenehmer. Druck auf der Uhr und eine Position, in der man viel berechnen muss, um den Laden zusammen zu halten, sind erfahrungsgemäß eine schlechte Kombination. Möglicherweise konnte Thomas die Partie an der einen oder anderen Stellung retten; unter den genannten Umständen war das aber kaum machbar. So kam es, wie es kommen musste, wobei man dem Gegner für sein schnelles, sicheres und im Endspiel dann auch kreatives Spiel nur beglückwünschen kann.

Einen guten Tag erwischte Stefan, der von Beginn an seinen Gegner Josef Roth immer etwas unter Druck setzen konnte. Seine Partieanlage gipfelte in einem schönen und lehrbuchreifen Qualitätsopfer. Die Drohungen, welche danach entlang der Diagonale a1-h8 auftauchten, zwangen den Gegner dazu, die Qualität wenig später zurück zu geben; das entstandene Endspiel sah danach jedoch für Stefan außerordentlich verheißungsvoll aus. Bedauerlicherweise konnte er aber sein bis dahin hervorragendes Spiel nicht mit einem Sieg krönen, da Stefan gleichermaßen seine Durchbruchsideen am Damenflügel unter- und die Verteidigungsmöglichkeiten seines Gegners überschätzte. Sehr schade, dass die Partie nur mit einem Remis endete.

David muss wohl in seiner Partie Erik Fanin irgendwo eingangs des Mittelspiels ein Fehler unterlaufen sein, denn nach meiner Einschätzung stand er über lange Zeit als Weißer gedrückt und musste sich der gegnerischen Drohungen erwehren. Aber David blieb bis zum Schluss aufmerksam und konzentriert und ließ nichts anbrennen. Remis.

Sehr geduldig spielte Josef in der ersten Partie nach seinem Berliner-Meister-Titel in der U18. Obwohl sich seine Gegnerin Jessica Reck eine gute Stellung aufbaute, nutzte Josef eine sich ihm urplötzlich bietende Möglichkeit, um störend mit seiner Dame im gegnerischen Lager Unruhe zu stiften. Als er dann jedoch – für mich als Kiebitz völlig überraschend – den Damentausch forcierte, um in ein Endspiel mit jeweils Läufer und Springer abzuwickeln, glaubte ich zunächst, dass er seine Gewinnambition damit begraben würde. Das Gegenteil war aber der Fall, denn Josef vertraute zurecht auf seine sehr viel bessere Figurenkoordination, die ihm wenige Züge später einen (vermutlich sogar zwei) Bauern am Damenflügel eingebracht hätte. Seine Gegnerin ließ es dazu aber nicht kommen, denn sie war offensichtlich dermaßen erschrocken über die neue Spielsituation, dass sie durch einen groben Fehler die Partie sofort verlor. Toll gespielt, Josef!

Es war also ein Mannschaftskampf absolut auf Augenhöhe – leider jedoch mit dem gewohnten Ausgang für uns. Die Zweite lässt sich aber nicht entmutigen; sie wird auch noch in den beiden letzten Runden mit Engagement spielen und die Saison mit Anstand zu Ende bringen.

SK König Tegel 3

SC Weisse Dame 2

4,5 : 3,5

303

Georg Kachibadze

2208

201

Thomas Heerde

2010

1:0

306

Jirawat Wierzbicki

2052

202

Thorsten Groß

2031

1:0

309

Josef Roth

2053

203

Stefan Prange

2042

½:½

312

Jan-Daniel Wierzbicki

1885

204

Alexander Kysucan

2091

½:½

313

Frank Jähnisch

2067

205

Franko Mahn

2046

½:½

314

Mert Acikel

1901

206

Yannick Kather

1981

½:½

316

Erik Fanin

1822

208

David Hörmann

1948

½:½

405

Jessica Reck

1682

209

Josef Gelman

1912

0:1


NEWS vom 19.02.2018/TM/CG

DRITTE: Mit (Voll-)Dampf Richtung Aufstieg

Ein Kurzbericht von TL Torsten Meyer u. a.

In der 7. Runde traf die DRITTE auf Lasker-Steglitz 2, am Ende resultierte ein deutlicher 6:2-Sieg, der allerdings den 6,5 BP-Schnitt ruinierte – lässt sich aber in den beiden kommenden Runden noch korrigieren.

Relativ ersatzgeschwächt, Manfred, Heinz und Christian fehlten, wie auch unser etatmässiges Spitzenbrett Stephan, ging es um kurz nach 9.00 Uhr los. Ersatz fanden wir in Peter, der zu seinem ersten Einsatz kam, und Guido, der aus der VIERTEN hochrutschte.

Nun aber der Reihe nach: Den ersten halben Punkt steuerte Guido bei, der zwar deutlich mehr DWZ auf die Waagschale brachte, es jedoch mit einem gut disponierten Gegner zu tun bekam. Hier durften wir am Ende wohl noch froh sein, dass wir nicht mit einer «0» starteten. Dann begab sich der Aufstiegsexpress auf die Schnellfahrstrecke, ohne allerdings die erlaubte Höchstgeschwindigkeit zu erreichen. Cord punktete als erster Spieler voll. Sein Gegner verschenkte in einer Nimzo-Indischen Struktur einfach zu viele Eröffnungstempi, so dass einfach, logische Züge zu einem erdrückenden Übergewicht reichten, das liess sich der Commandante dann auch nicht mehr nehmen.

Martins Gegner wusste zwar, was Schwarz im Königsinder will, plump Mattsetzen, aber die gewählten Mittel (Bauer- und Qualitätsopfer) waren unzureichend, Martin wehrte alle Versuche ruhig und umsichtig ab und durfte damit den zweiten vollen Punkt beisteuern. Seine eigene Sicht stellt sich wie folgt dar: „Ich hatte einen Gegner, der mit Königs-Indisch die Idee des Königsangriff durchaus hatte. Aber er machte Fehler. Ich konnte einen Bauern gewinnen, hätte dies aber noch souveräner spielen sollen. So kam mein Gegner noch zum Angriff, den ich abwehrte und mit Figur und über eine Stunde mehr konnte ich dann noch eine Demonstration der Stärke zeigen, die unsere Mannschaft diese Saison auszeichnet.“

Robert teilte dann den Punkt, wie sich postmortem zeigte, fand er an einer Stelle wohl nicht die beste Fortsetzung im Endspiel, die wenigstens einen Bauerngewinn mit sich gebracht hätte. Seine Bemühungen kommentiert Robert gewohnt selbstkritisch: „Mit Weiß gegen einen nominell deutlich schlechteren Gegner konnte ich in der Eröffnung nicht nur keinen Druck aufbauen, sondern hatte bis zur Mitte der Partie Raumnachteil. Erst danach konnte ich mich befreien und zum Endspiel hin winzige Vorteile aufbauen. Als mein Gegner seinen einzigen Fehler der Partie beging und durch kleine Kombination einen Bauern anbot, griff ich nicht zu. Auch der Versuch noch eine kleine Brechstange auszupacken endete in einer Verflüchtigung des winzigen Vorteils. Remis war die logische Konsequenz.“

Der Berichterstatter quälte seinen Gegner in einer Maroczy-Struktur, da letzter ein wenig planlos agierte, wuchs der Druck langsam und stetig, was schlussendlich zu einem Figureneinsteller führte. Und dann kam der erste Schlachtenbummler des Tages, Heinz, und sah live den Endspurt, den Manfred und Philipp, die noch zum postmortem erschienen, verpassten.

Peter teilte bei seiner Premiere den Punkt, wohl aber in einer Stellung, die gewinnbar schien, da nicht gewonnen werden musste und die Zeit schon knapp wurde, ging der halbe Punkt völlig in Ordnung.

Gerd stand irgendwann komisch, die Teamleitung fragte sich unisono, was er eigentlich will, vielleicht fragte sich dies sein Gegner auch, auf alle Fälle führte dessen Qualitätsopfer nicht zum gewünschten Erfolg, Gerd tauschte einfach alles vom Brett und gewann recht humorlos.

Unglücksrabe des Tages war Sebastian, der wieder eine beeindruckende, tadellose Partie ablieferte, ohne Inkrement dann aber in Gewinnstellung bei noch 30 Restsekunden das Remisangebot annahm.

Unter dem Strich bleibt zwei Runden vor Schluss ein komfortabler Vorsprung von 4 MP und 7,5 BP, mit einem Mannschaftsremis in der 8. Runde kann die DRITTE somit den vorzeitigen Aufstieg sichern. Gehen wir es also an!


NEWS vom 18.02.2018/JS

Nach der mit fünf Niederlagen bisher schlechtesten Gesamtbilanz der laufenden Saison stellen sich die Fragen „Was ist rechnerisch noch möglich?“ und „Was ist realistisch?“ 

Auf Rekordjagd ist weiterhin die DRITTE als diesmal einzig siegreiche Mannschaft (womit auch gleich die Bedeutung des dritten „R“ geklärt wäre … ). Rechnerisch fehlt zum Aufstieg z.B. noch ein Mannschaftspunkt. Den zu holen ist – bescheiden ausgedrückt – realistisch.

ZWEITE und FÜNFTE verlieren denkbar knapp, vielleicht – Spiegelbild des bisherigen Saisonverlaufs – auch unglücklich und finden sich realistisch betrachtet in der kommenden Saison wohl in der Stadtliga (ZWEITE) bzw. in der 2. Klasse (FÜNFTE) wieder, auch wenn die Abstiege rechnerisch noch nicht besiegelt sind.

Nach der einkalkulierten Niederlage der VIERTEN gegen den Spitzenreiter Narva zeigt der realistische Blick auf die Tabelle, dass es im Kampf um den Klassenerhalt ganz eng zugeht: Nur 1,5 Brettpunkte trennen die Mannschaft noch vom Abstiegsrang 9!

Die SECHSTE kann dagegen trotz der Niederlage wie erwartet auch rechnerisch nicht mehr absteigen und kann der 8. (spielfreien) Runde entspannt entgegen sehen.

Der Aufstieg der SIEBTEN wiederum ist trotz vier Punkten Vorsprung und obwohl einer von zwei Verfolgern nun auf der Strecke geblieben ist, noch keineswegs sicher: Es bedarf noch eines Punktes oder aber Schützenhilfe – und in der kommenden Runde ist man ebenfalls erst einmal zum Zuschauen verdammt.


 

Liga Heim Ergebnis Auswärts Platz BP MP
Landesliga SK König Tegel 1949 3  4,5:3,5 WeDa 2 10 22,5 1
Klasse 1.4 SG Lasker Steglitz-Wilmersdorf 2  2:6 WeDa 3 1 45,0 14
Klasse 1.3 SG Narva Berlin  5,5:2,5 WeDa 4 7 24,5 5
Klasse 1.1 SVG Läufer Reinickendorf  4,5:3,5 WeDa 5 10 21,5 1
Klasse 3.1 SG Rotation Turbine Berlin 3  5,5:2,5   WeDa 6 5 28,5 6
Klasse 4 West SG Rotation Turbine Berlin 5  4,5:1,5 WeDa 7 2 25,0 12