Westpokal 2017 – 1. Runde: 7,5:2,5-Auswärtssieg gegen Eckbauer (+5 =5 -0) plus Randnotiz (neu)

Zur vergnüglichen Lektüre und zum angeregten Rätseln soll noch die folgende kleine Begebenheit aus dem Wettkampf zwischen Eckbauer und WEISSE DAME nachgereicht werden:

 

Ich habe mich nicht getraut!“ (Zitat: Ferenc Toth – Brett 3)

Randnotiz aus dem Westpokal 2017 von Christian Greiser  

Mein Gegenüber, Ferenc Toth, mit dem ich bereits vor gut 30 Jahren die ersten schachlichen Duelle ausgefochten habe, musste dieses Bekenntnis unmittelbar nach seinem 28. Zug unbedingt loswerden; und das noch während der laufenden Partie und dann auch noch gegenüber dem amtierenden Schiedsrichter. Die Not muss also ziemlich groß gewesen sein …

Einen Grund zur Zurechtweisung ob dieser „Störung“ sah ich nicht, zumal ich als Schiedsrichter ohnehin zu Beginn des Wettkampfs eine sehr lange Leine angekündigt hatte. Vielleicht war ich auch einfach zu verblüfft, denn im ersten Moment versuchte ich natürlich den Sinn dieser Spontanäußerung zu verstehen. Nach einer kurzen Denkpause dämmerte es mir dann …

 

Stellung vor dem 28. Zug von Schwarz

Ferenc Toth (Eckb – DWZ 1953)

Christian Greiser (WeDa – DWZ 1918)

 

Mit noch gut 40 Minuten Zeit auf der Uhr suchte Schwarz in dieser Stellung nach einem entscheidenden Schlag und glaubte ihn in 28. … Sxg4!? gefunden zu haben. Dazu musste er jedoch zweifelsfrei überzeugt sein, dass in dem kritischen Abspiel 29. Sxg4 Dg5 30. Kh3 Dh5+ 31. Sh4 alles im Lot sei.

 

Stellung nach dem 31. Zug von Weiß

Ferenc Toth (Eckb – DWZ 1953)

Christian Greiser (WeDa – DWZ 1918)

 

Beide Spieler fanden am Brett – und übrigens auch in der angeregten Analyse nach dem Spielende – keine für Schwarz befriedigende Lösung. Vielleicht gibt es ja auch gar keine – oder etwa doch?

 

Zur Lösung

 


NEWS vom 22.07.2017/CG

Westpokal 2017 – Runde 1: 7,5:2,5-Auswärtssieg gegen Eckbauer (+5 =5 -0)

Zum Spielbeginn waren alle Spieler rechtzeitig anwesend, so dass der Wettkampf pünktlich begann. Da die Gastgeber keinen Schiedsrichter in ihren eigenen Reihen finden konnten, übernahm der Berichterstatter kurzfristig diese ehrenvolle Aufgabe.

Am schnellsten kam Thomas Kögler aus den Startlöchern; bereits nach knapp einer halben Stunde hatte sein Gegner eine Figur eingestellt und die Partie umgehend aufgegeben.

Bald danach lieferte der kurzfristig eingesprungene und sichtlich friedlich gestimmte Ulrich Oginski ein Unentschieden ab. Das war es dann auch zunächst für die Gastgeber.

In relativ kurzen Abständen folgten Siege an den Brettern 1 (Kai-Gerrit Venske), 8 (Johannes Stöckel) und 10 (Jonathan Purol), wobei für die Reihenfolge der Punktgewinne keine Garantie gegeben werden kann.

Mit den beiden Unentschieden der Bretter 2 (ML Ralf Mohrmann) und 3 (Christian Greiser) nach gut drei Stunden Spielzeit war der Sack dann bereits zu.

Der Sieg von Joachim Glass und die beiden Punkteteilungen von Wiktor Pronobis und Mirza Hasic veredelten den verlustfreien Westpokalauftakt.

In Anbetracht des Mannschaftsremis zwischen Zitadelle Spandau und Siemensstadt darf die WEISSE DAME als souveräner Tabellenführer gelassen auf die kommende(n) Runde(n) schauen.

Weitere Informationen, insbesondere zu den Einzelergebnissen, finden sich auf den Webseiten von Eckbauer und Siemensstadt.


 

Lösung der Diagrammaufgabe:

Schwarz musste mit 31. … Lg2+!! ein weiteres Figurenopfer vor seinem geistigen Auge finden, aber daran wären wohl auch weitaus bessere Spieler gescheitert.