In den letzten Tagen der Berliner Herbstferien 2016 standen wieder einige Jugendturniere an: Neben der 1. Vorrunde zur Berliner Jugendeinzelmeisterschaft 2017 in den Altersklassen u10, u12 und u14 wurden am Wochenende auch zwei Einsteigerturniere für Kinder und Jugendliche bis zu einer Spielstärke von DWZ 800 angeboten: Das Große und das Kleine Jugendsommeropen.
Insgesamt 18 Kinder und Jugendliche der Weissen Dame nahmen an den fünf angebotenen Turnieren teil; acht davon kämpften über drei Altersklassen verteilt in der Vorrunde um die Qualifikationsplätze für das Finale der Berliner Jugendeinzelmeisterschaft in den Winterferien 2017: Pierre und Laurenz in der AK u10, Benjamin, Andranik und Davit in der AK u12 und Minh, Hakob und Adrian in der AK u14. Zehn weitere spielten in den beiden Sommeropen zum Teil ihr erstes Schachturnier überhaupt.
Ergebnisübersicht 1. Vorrunde:
Name | AK | R1 | R2 | R3 | R4 | R5 | R6 | R7 | Gesamt | Endplatzierung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Pierre Raffel | u10 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 / 7 | 34. |
Laurenz Preissner | u10 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | 4 / 7 | 16. |
Benjamin Artukovic | u12 | 1 | ½ | 0 | ½ | 1 | 0 | 0 | 3 / 7 | 21. |
Andranik Movsisyan | u12 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 3 / 7 | 24. |
Davit Zohrabyan | u12 | 0 | 0 | 0 | + | 1 | 0 | 1 | 3 / 7 | 25. |
Minh Tham | u14 | 1 | 1 | 1 | ½ | ½ | 1 | ½ | 5,5 / 7 | 2. |
Hakob Kostanyan | u14 | 1 | 1 | 0 | ½ | 1 | 0 | 1 | 4,5 / 7 | 7. |
Adrian Floyd | u14 | 0 | 0 | + | ½ | 0 | 0 | 0 | 1,5 / 7 | 26. |
Ergebnisübersicht Jugendsommeropen:
Name | Turnier | R1 | R2 | R3 | R4 | R5 | R6 | Gesamt | Endplatzierung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Aurelia Raffel | KJSO | 0 | ½ | 1 | 1 | 0 | 0 | 2,5 / 6 | 22. (15. AK u10) |
Ada Floyd | KJSO | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 3 / 6 | 16. (12. AK u10) |
Ardian Artukovic | KJSO | 1 | 1 | ½ | 0 | 0 | 1 | 3,5 / 6 | 11. (4. AK u8) |
Malte Dittmer | KJSO | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 2 / 6 | 28. (20. AK u10) |
Justus Pattberg | KJSO | 1 | 1 | ½ | ½ | 0 | 1 | 4 / 6 | 7. (5. AK u10) |
Maximilian Mannhardt | KJSO | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | ½ | 2,5 / 6 | 23. (16. AK u10) |
Lilia Movsisyan | GJSO | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 / 6 | 37. (17. AK u12) |
Torben Dittmer | GJSO | 1 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | 3 / 6 | 21. (4. u18) |
Linus Floyd | GJSO | 1 | 1 | 1 | ½ | 1 | 1 | 5,5 / 6 | 1. (1. AK u18) |
Jonathan Purol | GJSO | 1 | 1 | 1 | ½ | 1 | 1 | 5,5 / 6 | 2. (2. AK u18) |
Bericht zum Sonntag:
- wird noch ergänzt
Bericht zum Freitag und Samstag:
Laurenz und Pierre spielten heute ihre letzten Partien, denn die 1. Vorrunde in der AK u10 ist am heutigen Samstag beendet worden.
Pierre stand auch in seinen Partien am Freitag und Samstag jeweils aus der Eröffnung heraus auf Gewinn. Trotz im Allgemeinen bedachtem Spiel reichte oft nur eine kleine Ungenauigkeit und die Partien kippten zu Pierres Ungunsten. Glücklicherweise wurde er für seine gute Partieanlage in der letzten Runde doch noch belohnt, so dass er nach seiner ersten Vorrunde mit einem Punkt aus sieben Partien nach Hause geht.
Weiß am Zug hat nur eine Möglichkeit dem Damenschach auszuweichen.
Der schwarze Bauer auf g6 ist gefesselt,
doch wie kann Schwarz die Partie bzgl. des Materials sofort für sich entscheiden?
Laurenz‚ taktische Partieanlage sicherte ihm während des Turniers den ein oder anderen Punkt trotz schlechterer Stellungen. Es gibt keine Stellung, in der Laurenz nicht noch die ein oder andere Matt- oder Materialgewinnidee hätte und er findet fast immer einen Weg seinen Plan umzusetzen. Am Ende holte er 4 Punkte aus den sieben Partien, davon drei Punkte am Freitag und Samstag und er ist gewillt bei der 2. Vorrunde einen Angriff auf die Qualifikationsplätze zu starten.
Nach den 1,5 Punkten am 1. Tag kamen bei Benjamin in der AK u12 in den folgenden vier Runden leider nur noch 1,5 weitere Punkte hinzu. Was Laurenz an taktischen Ideen in der Partie hat, fehlt Benjamin noch – viel Potenzial nach oben also.
Ähnlich lief es bei Andranik: Mittlerweile hat er zwei Punkte, doch im Vergleich zu Benjamin sucht er die taktische Auseinandersetzung und schwächt sich viel zu häufig positionell. Eventuell hat eine zu frühe Aufgabe der sechsten Partie einen weiteren Punkt gekostet – die Trainer sind sich nicht sicher, ob sie wirklich die richtige Schlussstellung gesehen haben, aber wenn, wird noch eine Tragikkomödie veröffentlicht.
Auch Davit hat mittlerweile im starke besetzten u12-Feld einen Punkt nach seiner Partie gegen das Freilos geholt. Einfache Unaufmerksamkeiten verhinderten mehr als 2 Punkte auf seinem Konto.
In der AK u14 hat Minh sehr gute Aussichten einen der drei Qualifikationsplätze zu erreichen: Mit 5 Punkten teilt er sich nach der 6. Runde mit zwei weiteren Spielern den 1. Platz und da nur ein Spieler 4,5 Punkte aufweist, reicht ein Unentschieden in der letzten Runde.
Hakob schloss mit seinem Sieg in der 5. Runde nach nur einem einzigen Punkt am zweiten Tag wieder auf die Spitze auf, doch durch eine Niederlage in der vorletzten Runde schafft Hakob in dieser Vorrunde noch nicht die Qualifikation für das Finale. Eine weitere Möglichkeit besteht bei der 2. Vorrunde.
Für Adrian ist die Vorrunde ein hartes Turnier: Bisher scheint die Punkteausbeute mit einem halben Punkt am Brett nicht besonders positiv, aber in den Vorrunden spielen nun einmal die besten Berliner Jugendlichen – für alle anderen besteht ja die Möglichkeit an einem der Anfängerturniere teilzunehmen. So gesehen ist ein halber Punkt gar nicht so schlecht, denn auch Adrian zeigt in den Analysen, dass er durchaus sehr viel auf dem Brett sieht – an der Umsetzung auf dem Brett hapert es oft noch.
In den beiden Anfängerturnieren (Kleines und Großes Jugendsommeropen) ist die Weisse Dame sogar mit insgesamt 10 Teilnehmern vertreten.
Im Kleinen Sommeropen stehen mit Justus und Ardian zwei Spieler nach der Hälfte des Turniers fast ganz oben an der Tabellenspitze. Nur gegeneinander spielten sie remis – alle anderen Partien gewannen beide.
Aber auch Max, Aurelia, Ada und Malte haben alle schon mindestens einen Punkt geholt – Aurelia sogar schon 1,5.
Im Großen Jugendsommeropen holten Linus und Jonathan bisher die volle Punktezahl und spielen morgen Früh gegeneinander. Lilia spielt ihr allererstes Turnier – ihre Nervosität ist ihr durchaus noch anzumerken. Und unser „alter“ Hase Torben gewann auch schon sehr ansehnlich eine Partie.
Bericht zum Donnerstag:
In der AK u10 werden an drei Tagen jeweils drei Runden gespielt, so dass den u10-Teilnehmern vor dem Schulbeginn noch ein freier Sonntag bleibt. Laurenz und Pierre spielen beide ihre erste Vorrunde in der sie ihre ersten Erfahrungen in einem Einzelturnier mit „richtigem“ Schach, d.h. kein Schnellschach und mit Notationspflicht machen.
Pierre zeigte gerade in der zweiten und dritten Partie sehr gutes Spiel gegen den gegnerischen König, stand in beiden Partien auch deutlich auf Gewinn, doch fehlt ihm noch das Durchhaltevermögen bis zum letzten Zug um die Siege mitzunehmen. Im Moment weist Pierre noch 0 Punkte auf, aber das wird sich ändern!
Bei Laurenz wiederum wird klar, dass er das Ziel des königlichen Spiels, den gegnerischen König Matt zu setzen, verinnerlicht hat: Der gegnerische Monarch ist Angriffsziel Nummer eins, aber auch Kombinationen zum Materialgewinn werden zwischendurch genutzt. Manchmal werden die gegnerischen Möglichkeiten nicht genau beachtet (bzw. berechnet), so dass bisher erst ein Punkt aus drei Partien heraussprang.
In der ersten Runde der AK u12 kam es gleich zu einer Vereinspaarung: Benjamin spielte gegen Andranik und eigentlich ging die Partie nur in eine Richtung: Andranik griff mit seinen Bauern Bennjamins kurz rochierten König an, gewann auch einen Bauern und stand einfach auf Gewinn. Allerdings unterschätzt Benjamin seine taktischen Möglichkeiten in den Stellungen oftmals, so dass die rettende Variante auch mal nicht gesehen wird. Im Turmendspiel bei weniger werdender Zeit stellte Andranik dann seinen Turm ein, so dass Benjamin die Partie schlussendlich gewann. Allerdings muss zu Andraniks Verteidigung gesagt werden, dass er aus Armenien nur elektronische Uhren gewohnt ist und nicht verstand, dass er nicht nur eine halbe Stunde, sondern 90 Minuten zur Verfügung hatte, so dass er das Ablaufen der ersten 30 Minuten als Partieende wahrnahm. Eine kleine mechanische Uhrenkunde vor der zweiten Runde verhinderte ein weiteres Malheur.
In der zweiten Runde remisierte Benjamin seine Partie für eine u12-Partie recht schnell, doch bei der Analyse fanden sich dann doch noch Ideen die Partie auf Vorteil weiter zu spielen. 1,5 Punkte aus zwei Partien stehen auf seinem Konto.
Andranik zeigte in der zweiten Partie wieder sein ganzes schachliches Können: Ein Fehler des Gegners reichte um die Partie sicher nach Hause zu bringen. Nach dem Missgeschick in Runde 1 wird es morgen aber deutlich nach oben gehen.
Davit war in seiner ersten Partie mit einer ihm unbekannte Eröffnung konfrontiert, entwickelt aber trotz schlechterer Stellung viele Ideen doch auf Vorteil zu spielen und gewann auch ein Figur. Leider stellte er diese im Verlauf wieder ein, landete in einem etwas schlechteren Endspiel, dass er dann verlor. In der zweiten Partie war leider die Luft raus.
Die beiden erfahrenen „Großen“, Minh und Hakob gewannen ihre beiden Auftaktpartien in der AK u14 sicher; ihre Erfahrung spiegelt sich in vielen kleinen Details wider wie in einer von Minh vorgestellten Partie ersichtlich. Die jüngeren Zuschauer konnten sicherlich etwas lernen.
Bei Adrian läuft es noch nicht so richtig. In der ersten Partie zeigte sich aber seine Affinität zum Angriffsspiel – leider erst nachdem er nach einem taktischen Trick seine Dame verlor. In der zweiten Partie kämpfte er sich taktisch aus der schlechteren Stellung in eine für ihn vorteilhafte, doch durch viele einfache Fehler stellte er die Partie am Ende viel zu deutlich wieder ein.
Morgen Früh ab 10:00 Uhr geht es im Beethoven Gymnasium in Berlin-Lankwitz weiter.
Wer vorbei schauen möchte und unsere Kinder und Jugendlichen in Aktion sehen möchte ist als Kiebitz (auch bei den betreuenden Trainern) gern gesehen!
Turnierseite der Schachjugend in Berlin mit allen Teilnehmerliste, Ergebnissen und aktuellen Paarungen