Nachdem zunächst eine auffällig geringe Anmeldungszahl für den Otto-Christ-Pokal 2019 den Internen Spielleiter schon einen Negativrekord befürchten ließ, trudelte pünktlich zum Turnierbeginn tatsächlich eine Reihe von „Last-Minute-Einsteigern“ ein, sodass sich insgesamt erfreuliche 20 Teilnehmer zum ersten Hauptrundentermin am Freitag in der „Schlange“ zusammenfanden. Die Auslosung bescherte ihnen einen guten Mix aus sehr ausgeglichenen Paarungen und solchen mit großem Spielstärkeunterschied.
In den Letztgenannten gaben sich die Favoriten keine Blöße. Einige „DWZ-Kleinere“ mussten bereits früh die Waffen strecken – so erwischte der erst vor kurzer Zeit aus Greifswald zu uns gekommene zwölfjährige Louis Hermes mit Titelverteidiger Heinz Uhl in der ersten Runde seines ersten Clubturniers sofort ein Hammer-Los, und auch Manfred Sieg (gegen Martin Kaiser) sowie Klaus Uebelhöde (gegen Dr. Ingo Abraham) blieb eine Sensation verwahrt. Etwas länger hatte Ralf Mohrmann mit einem unserer zahlreichen Jugendtalente Sophie Fayngold zu kämpfen, doch auch hier setzte sich schließlich die Erfahrung durch. Die für einen Pokalwettbewerb typischen frühen Abschiede „großer Namen“ gab es aber ebenfalls: Leidtragender war diesmal Manfred Lenhardt, der in der Top-Begegnung des Tages Hendrik Möller unterlag.
An den „ausgeglicheneren“ Brettern wurde zum Teil wirklich hart gefightet. In drei Fällen ging es nach einem Remis in die Verlängerung, in einem davon resultierte dies in einem weiteren Favoritensturz: Nach langem spannenden Endspiel in der Hauptpartie – Schwarz hatte vier Bauern für eine Leichtfigur und die aktivere Stellung, Weiß hielt jedoch sehr stark dagegen und versuchte auch selbst noch, auf Gewinn zu spielen – musste der ehemalige „Pokalschreck“ Martin Sechting gegen den an diesen Tag gesundheitlich etwas angeschlagenen Thomas Kögler im Schnellschach die Waffen strecken.
Insgesamt sehr ausgeglichen gestalte sich die Begegnung zwischen Josef Gelman und Dr. Sebastian Böhne; auch hier wurde in der Hauptpartie das Endspiel (Läufer vs. Springer + 1 Bauer) bis zum Schluss ausgekämpft. Nachdem das Schnellschachduell ebenfalls keinen Sieger bestimmen konnte, behielt Josef schließlich im Blitzen mit 1,5 – 0,5 das bessere Ende für sich.
Der Titel „Marathon des Tages“ geht freilich an die Paarung Jens-Ole Schmitt vs. Konrad Wozniak. In der Hauptpartie konnte sich Letzterer in einem eigentlich klar verlorenen Turmendspiel mit deutlich mehr Glück als Verstand ins Remis retten, das Schnellschach gipfelte in einem vollkommen ausgeglichenen Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, im „Blitz-Elfmeterschießen“ gewannen beide Seiten jeweils mit Weiß, sodass hier eine dritte Blitzpartie für die Entscheidung bemüht werden musste: in dieser sah Konrad von Anfang an nicht viel Land – mit seiner Aufgabe und Jens-Oles Sieg gegen 0:30 Uhr stand somit der zehnte und letzte Achtelfinal-Qualifikant des Tages fest.
Alle Paarungen des ersten Hauptrundentermins im Überblick:
Martin Kaiser – Manfred Sieg 1 : 0
Jens-Ole Schmitt – Konrad Wozniak 0,5 : 0,5 (Schnellschach: 0,5 : 0,5)
(Blitz: 1 : 0, 0 : 1) (Stich-Blitz 1 : 0)
Hendrik Möller – Manfred Lenhardt 1 : 0
Heinz Uhl – Louis Hermes 1 : 0
Christos Giannopoulos – Benjamin Wolgast 1 : 0
Ingo Abraham – Klaus Uebelhöde 1 : 0
Johannes Stöckel – Alexander John 0 : 1
Thomas Kögler – Martin Sechting 0,5 : 0,5 (Schnellschach: 1 : 0)
Josef Gelman – Sebastian Böhne 0,5 : 0,5 (Schnellschach: 1 : 0)
(Blitz: 1 : 0, 0,5 : 0,5)
Ralf Mohrmann – Sophie Fayngold 1 : 0
Für den zweiten Termin am 31.5. sind sechs weitere Spieler angemeldet:
Thorsten Groß
Christel Hoffmann
Shandy Liu
Sebastian Lutz
Philipp Stährfeldt
Heinz Wirth
Sämtliche Informationen zum Pokal finden sich auf der Turnierseite.