Neujahrskalender der Weissen Dame – 6. Türchen

Richtige Antwort: B

Die Immergrüne Partie wurde im Jahr 1852 in Berlin zwischen Adolf Anderssen und Jean Dufresne gespielt und durch folgende schöne Schlusskombination des Erstgenannten entschieden, nachdem Letzterer selbst ein Matt drohte:

Anderssen – Dufresne,Immergrüne Partie“
Stellung nach dem 20. Zug von Schwarz

Nach 21.Dxd7+!! Kxd7 folgte 22.Lf5+. Beide schachgebenden Figuren, der Turm auf dem Feld d1 und der Läufer auf dem Feld f5, sind ungedeckt und könnten durch die schwarze Dame geschlagen werden, wenn es sich bei dem Abzugsschach nicht zugleich um ein Doppelschach handeln würde. So muss der schwarze König ziehen: 22…Ke8 (22…Kc6 23.Ld7#) 23.Ld7+ Kf8 24.Lxe7#.

Mit der Immergrünen Partie leicht zu verwechseln ist die ein Jahr zuvor in London ebenfalls von Adolf Anderssen mit den weißen Steinen gespielte Unsterbliche Partie gegen Lionel Kieseritzky, auf die sich Antwort B bezog. Auch hier setzt am Ende der schwarzfeldrige Läufer von Weiß auf dem Feld e7 Matt, nachdem der Anziehende im 21. Zug zur Schlusskombination ansetzt und bei dieser seine Dame opfert:

Anderssen – Kieseritzky,„Unsterbliche Partie“
Stellung nach dem 20. Zug von Schwarz

1.Sxg7+ Kd8 2.Df6+ Sxf6 3.Le7#.

Die im Jahr 1889 in Amsterdam zwischen Emanuel Lasker und Johann Hermann Bauer gespielte Partie (Antwort C) ist durch ein berühmtes doppeltes Läuferopfer in die Schachgeschichte eingegangen.