Neujahrskalender der Weissen Dame – 4. Türchen

Richtige Antwort: B

Bei der Pam-Krabbé-Rochade handelt es sich um eine sogenannte – nicht regelkonforme – vertikale Rochade mit einem auf dem Feld e8 bzw. e1 befindlichen Turm, der dort zuvor durch Umwandlung eines Bauern neu ins Spiel gekommen und seitdem noch nicht gezogen worden ist. Wie bei der regulären Rochade wird auch bei der Pam-Krabbé-Rochade zunächst der König um zwei Felder in Richtung des Turmes hin (hierbei also auf das Feld e3 bzw. e6) versetzt und der Turm anschließend auf das Feld gesetzt, das der König soeben überschritten hat (hierbei also auf e2 bzw. e7). Diese Form der Rochade, für deren Notation die gebräuchliche Form „0-0-0-0“ ist, findet sich häufiger in Kombinationsaufgaben. Hier ein Beispiel dafür:

Matt in zwei Zügen

Die Aufgabe lässt sich nur mithilfe der Pam-Krabbé-Rochade lösen: 1.e8T!! Kxc2 0-0-0-0#

Übrigens erfüllt die Pam-Krabbé-Rochade sehr wohl alle Anforderungen, die auf die Frage nach den Voraussetzungen für die Zulässigkeit der Rochade üblicherweise genannt werden:

1. Der König und der Turm dürfen noch nicht gezogen haben.
2. Der König darf nicht im Schach stehen.
3. Sowohl das Zielfeld des Königs als auch das Feld, das dieser auf seinem Weg dorthin überquert, darf von keiner gegnerischen Figur bedroht sein.
4. Es darf sich keine Figur zwischen dem König und dem Turm befinden.

Bereits seit geraumer Zeit geht aus den FIDE-Schachregeln jedoch klar hervor, dass es sich bei der Pam-Krabbé-Rochade um keinen regulären Zug handelt. So heißt es in Art. 3.8.2 ausdrücklich: „Die Rochade ist ein Zug des Königs und eines gleichfarbigen Turmes auf der ersten Reihe des Spielers …“ (Hervorhebung durch Unterstreichung durch den Verfasser).