Berliner Schnellschachmeisterschaften 2023: Teambronze für Weisse Dame

Am Sonntag, den 17.09.2023, erreichten wir bei der Berliner Schnellschachmeisterschaft einen umkämpften und beachtlichen 3. Platz.

Teamfoto mit Martin K., Josef, Diyap, Martin S. Anm.: Zu Ehren des nicht mehr anwesenden Franko wurde seine Medaille hochgehalten.
Das Bronzeteam

Das Team bestand aus den Oberliga-Hochkarätern unserer ERSTEN Josef Gelman und FM Diyap Büyükasik, der sein erstes Berliner Turnier spielte, sowie unseren Landesliga-Spielern der ZWEITEN Garde Franko Mahn, Martin Kaiser und Martin Sechting. Gespielt wurde in Kreuzberg an vier Brettern: dabei haben sich Franko, Martin K. und Martin S. mit dem Aussetzen abgewechselt.

Runden 1 – 3

In Runde 1 sind wir souverän gegen Lichtenrade 2 mit einem gefahrlosen 4:0 gestartet. Darauffolgend wurden wir in Runde 2 gegen den Chess Boxing Club gelost, der in der vorherigen Runde kampflos gewonnen hatte und größtenteils Spieler ohne Ratingzahl aufwies. Zum Glück mussten wir kein chessboxing spielen, sodass wir deutlich mit 4:0 gewinnen konnten. Diese 8:0 Brettpunkte in den ersten 2 Runden waren letztendlich die Grundlage für unsere gute Platzierung.

In Runde 3 gegen Kreuzberg 2 gab Josef trotz unserer Favoritenrolle einen Punkt ab, da er in der Eröffnungsphase (zu) viel Zeit investierte. Die anderen Partien wurden souverän gewonnen.

Runde 4

In Runde 4 traten wir gegen die erste Mannschaft des SC Kreuzberg an, eine spannende Begegnung. Unser Spitzenspieler musste sich Robert Glantz geschlagen geben, während Josef voll punktete gegen Julian Grötzbach. Ich konnte den Druck meines Gegners im c3-Sizilianer gekonnt abwehren und in ein remisliches Endspiel überleiten. Franko büßte in einem gewonnenen Damenendspiel durch Dauerschachdrohungen seinen Vorteil ein. Er kämpfte noch sehr lange, aber letztendlich kam es zum ein 2:2. Glück für Kreuzberg, da ein Sieg für uns in Reichweite lag.

Runde 5

Runde 5 gegen Mattnetz konnten wir etwas glücklich gewinnen. Josefs Verlust gegen Georg Tscheuschner (Dritter beim Einzelturnier beim Vortag) wurde diesmal von Diyap ausgeglichen. Martin S. stand nach der Eröffnung bedenklich und musste sich früh durch Ke1-d2 helfen, um die Drohung Sb4 zu entkräften und am Ende die Stellung zu verteidigen. Nach hartem Kampf konnte er im Endspiel einen Bauern opfern, der viel Gift hatte, denn nach dessen Annahme konnte er mit T+D einen Mattangriff erfolgreich durchführen. Martin K. stand nach einer misslungenen Eröffnung total platt, konnte in ein gewonnenes Endspiel abwickeln und remisierte wg. Zeitmangels und in dem Wissen, dass der halbe Punkt zum 2,5:1,5-Prestigeerfolg gegen Mattnetz reichte.

Runde 6

In Runde 6 trafen wir mit beachtlichen 9:1 MP auf den späteren Turniersieger König Tegel, wo unser Erfolgslauf jäh endete. Gegen GM Richter an Brett 1 hatte Diyap zwar eine aussichtsreiche Stellung, aber letztendlich setzte sich die GM-Stärke durch. Josef und Franko verloren relativ sang- und klanglos. Martin K. konnte sich lange gegen den jungen FM Mert Acikel verteidigen und fand dann eine nette Kombi mit Läuferopfer auf g5, womit der König ziemlich hilflos Matt nur unter Turmopfer verhindern konnte. Zum Schluss griff Martin allerdings noch unnötig fehl und musste trotz Mehrturm und Mehrläufer das Dauerschach zulassen.

Runde 7

So ging es in der 7. und letzten Runde im Duell gegen Zehlendorf um Platz 3. Diyap verlor relativ schnell gegen IM Alexander Lagunow, während Josef gegen FM Dirk Paulsen glänzen und gewinnen konnte, was aber nur das 1:2 bedeutete, da Martin K. unglücklich auf Zeit gegen FM Brustkern verlor, obwohl die Stellung durchgehend nach der Eröffnung gewonnen war und das Turmendpiel mit zwei Mehrbauern nicht zu verlieren war.

Somit lag es an Martin S. gegen Thomas Heerde in der längsten Partie der 7. Runde den vollen Punkt einzufahren. Es gab verschiedene Phasen und unsaubere Züge, aber am Ende landete Martin S. in einem Turmendspiel 2B gegen 1B. Er spielte weiter, gewann nach langem Kampf den zweiten Bauern und konnte das Freibauernpaar verwandeln. 2:2 !

Fazit

Zusammenfassend hatten wir ein erfolgreiches Turnier und konnten stolz die Medaillen für den 3. Platz entgegennehmen. Martin S., unser „Mister 100%“, und Diyap, mit seinem beeindruckenden Berliner Turniereinstieg, verdienen besondere Erwähnungen.


Einzelergebnisse (auf Chess-Results)

1. Diyap            4 / 7
2. Josef             4 / 7
3. Franko         2,5 / 4
4. Martin K.     3,5  / 6
5. Martin S.     4 / 4 (!!!)

Alle Ergebnisse bei Chess-Results

Platz Mannschaft Mannschaftspunkte   Brettpunkte
1 SK König Tegel 13 22,5
2 SC Kreuzberg 12 19,5
3 SC Weisse Dame 10 18
4 TSG Oberschöneweide 10 16,5
5 SK Zehlendorf 9 17
6 Zitadelle Spandau 8 17,5
7 SV Mattnetz 8 16,5
8 SW Lichtenrade 8 14
9 SF Siemensstadt 8 14
10 TSV Mariendorf 7 15,5

Berliner Schnellschacheinzelmeisterschaft (BSEM)

Zum Einüben hatte Martin S. am Vortag die Berliner Schnellschacheinzelmeisterschaft (BSEM) gespielt und wäre bei einem Schlusssieg noch unter den ersten 10 gelandet. Hier seine Anmerkungen zum Turnier:


 BSEM (Sa, 16.09.2023), 9 Runden Schweizer System, 15min + 10sec/pro Zug

Das Turnier war hochkarätig besetzt, mit insgesamt 52 Teilnehmern. Ich fand mich in der unteren Hälfte der Setzliste wieder, genauer gesagt auf Platz 28. An der Spitze traten solche namhaften Spieler wie IM Richter und Marco Baldauf an.

In der ersten Runde traf ich auf Marco Baldauf. Meine Leistung war leider nicht optimal, und ich musste eine klare Niederlage hinnehmen. In der zweiten Runde gelang mir ein erwarteter Sieg. Anschließend blieb ich in vier aufeinanderfolgenden Runden ungeschlagen und holte dabei beeindruckende 3,5 Punkte aus 4 Partien. In der sechsten Runde erlitt ich jedoch eine herbe Niederlage gegen einen Oberligaspieler. Trotzdem konnte ich in den folgenden Partien weitere Punkte sammeln. In der neunten Runde kassierte ich meine dritte deutliche Niederlage, sodass ich das Turnier mit 5 von 9 möglichen Punkten abschloss. Dieses Ergebnis übertraf meine eigenen Erwartungen. Den Turniersieg sicherte sich IM Richter. Das Turnier zog sich über beinahe neun Stunden hinweg. Dennoch war es für mich ein Erfolg: Das Ziel der Saisonvorbereitung war erfüllt, denn ich spielte vor allem auch, um für die BMM-Saison in Form zu kommen.