Ob hier jemand die Schnauze so voll hatte, dass die Aussprache hörbar (lesbar) darunter zu leiden hatte, ist nicht belegt – wenngleich die schon wieder mehr als 3 Wochen zurückliegende Mitteilung des Präsidenten des Berliner Schachverbandes, Christian Kuhn, zum „Lockdown light“ am 1. November nicht eines gewissen Untertons entbehrte: „Spielbetrieb mal wieder ausgesetzt. Alle Hygienemaßnahmen haben nichts geholfen: Der Berliner Senat hat mal wieder den Sport verboten … “ .
Klar ist aber, wie gut unterrichtete Quelle bestätigt, dass der Spielleiter hier mal wieder seinem sprachlichen Spieltrieb erlegen war und die sich anbietende sprachliche Assoziation hemmungslos und genüsslich breitgetreten hat. Wie dem auch sei, im Weiteren wird der Leser erfahren, was sich hinter der durch die Pandemie hervorgebrachten BOBEM verbirgt – und das ist noch nicht alles …
Wer es schon erraten hat, darf sich gewisse Kombinationsfähigkeiten – hochangesehen in Schachkreisen – bescheinigen: Das „O“ steht, wie häufiger dieser Tage, für „online“ und der Rest der Buchstabenkombination ist vielen aktiven Berliner Schachspielern vertraut: Berliner Blitz-Einzelmeisterschaft. Zusammengenommen also „Berliner Online-Blitz-Einzelmeisterschaft“, kurz BOBEM. Genauer natürlich: BlitzSCHACH-… meisterschaft. Diese Klarstellung ist u.U. sinnvoll, da in unserer Umfrage Anfang des Jahres einige Teilnehmer aus dort gegebenem Anlass eine Verkürzung auf „Blitzmeisterschaft“ als sprachlichen Fauxpas oder doch zumindest Schreibfaulheit brandmarkten. Hier folgen wir indes dem Wortlaut beim BSV und waschen insofern unsere Hände in Unschuld.
Jetzt aber endlich zum Wesentlichen: Eine solche BOBEM findet statt – und sie beginnt schon bald, nämlich am 28. November. Neu ist: Es wird eine Vorrunde mit 5 Wertungsturnieren mit einer möglichen Streichwertung ausgetragen, ähnlich unserer Club-Blitzschach-Meisterschaft. Der neue Titelträger wird dann allerdings noch unter den 8 Wertungsbesten in einem weiteren Finalturnier ausgespielt. Selbiges soll als Präsenzturnier ausgetragen werden, wobei die Spieler sich aber nicht am Brett gegenüber sitzen, sondern ihre Züge unter Aufsicht von Schiedsrichtern über eine Schachplattform am Laptop ausführen.
Seine Anmeldung kann und muss jeder selbst durchführen. Alle Informationen zum Wettbewerb stehen in der Ankündigung und in der Ausschreibung. Für Rückfragen steht der Externe Spielleiter wie gehabt gerne zur Verfügung.
Nun zur versprochenen Zugabe: DSB: Wir haben eine 2. DSOL-Saison. Wer sich stets auf dem Laufenden hält und ein gutes Gedächtnis hat, kommt ohne Kombinationsfähigkeiten über die Runden (sic!), denn er weiß: „DSOL“ steht für Deutsche Schach-Online-Liga, ausgerichtet vom Deutschen Schachbund.
An der 1. Saison vom 22.6. bis 14.8.2020 hatte sich unser Verein mit 2 Vierer-Mannschaften beteiligt, wie man durch Aufruf der Kategorie „DSOL“ (rechts unten auf dieser Seite) noch einmal nachvollziehen kann. Die wichtigste Information zu diesem Wettbewerb dürfte sein, dass Partien mit langer Bedenkzeit (45 min + 15 sec/Zug) ausgetragen werden, eine Alternative zu den vielen Angeboten mit kurzer Bedenkzeit.
Im Vergleich zur 1. Auflage gibt es einige Änderungen, die den Vereinen eine Teilnahme erleichtern dürften. dies betrifft z.B. Ersatzspielerregelungen (die Mannschaften sind jetzt „durchlässig“) und eine Entzerrung des Spielplans (es gibt jetzt spielfreie Wochen). Die Ankündigung und alle Neuerungen können hier nachgelesen werden und natürlich gibt es auch eine Ausschreibung. Per Rundmail wird es ebenfalls noch weitere Infos zur DSOL geben. Wem es zuviel wird, sich durch den ganzen „Schriftkram“ zu arbeiten, wem aber das Format grundsätzlich zusagt, sollte nicht zögern, trotzdem sein Interesse beim Spielleiter anzumelden. Bis zum Meldeschluss (6.1.21, 1. Runde ab 18.1.21) bleibt noch genügend Zeit für Klärungen aller Art.