Zum Jahresende geht es mit den Mannschaftskämpfen Schlag auf Schlag. Als kleinen Nachschlag zu den BMM-Spielen vom Sonntag letzter Woche gibt es noch einen Bericht der ZWEITEN, samt Link zur Videoanalyse (!) der Partie am 1. Brett
Bislang klaubt die ZWEITE nur Brettpunkte. Mannschaftspunkte werden ganz gewiss in den kommenden Runden folgen, wagt Mannschaftsführer Franko einen kühnen Blick in die Zukunft:
Für die kurzfristige Absage von Wolfram am Samstagabend konnte trotz großer Mühen auf die Schnelle dann leider doch kein Ersatzmann mehr organisiert werden, sodass wir tatsächlich mit nur sieben Leutchen das Match gegen Kreuzberg 2 aufnehmen mussten. Mit diesem Handicap belastet, wollten wir aber dennoch versuchen, uns so gut wie möglich zu verkaufen – und trotz der teilweise sehr hohen DWZ-Differenzen in den einzelnen Spielpaarungen sollte uns dies am Ende des Tages sogar gelingen.
Okay, nach einer halben Stunde stand es also 0,0 : 1,0.
Keine Probleme hatte David an Brett 8, der nach solide gespielter Eröffnung im Mittelspiel schnell ausgleichen konnte. Das Remisangebot von Philip Zeitz nahm er nach einiger Überlegung richtigerweise an. Stand: 0,5 : 1,5
Thorsten an Brett 2 hatte ebenfalls wenig Mühe, mit Schwarz seine Partie auszugleichen und eine feste Position ohne Schwächen zu erreichen. Nachdem die Versuche des geduldig manövrierenden FM Klaus Lehmann nichts Zählbares einbrachten, verständigte man sich nach einer Zugwiederholung auf ein korrektes Unentschieden. Stand: 1,0 : 2,0
Leider schlitterte dann Alexander an Brett 4 in eine immer schwierigere Stellung, nachdem er sich in der Eröffnung einen Tempoverlust leistete, den der Gegner raumgreifend am Damenflügel ausnutzte. Dieser spielte nachfolgend sehr konsequent weiter, indem er zunächst das Zentrum öffnete und nachfolgend das Spiel langsam immer weiter Richtung Königsflügel verlagerte. Alexander fehlte es einfach an Platz für seine Figuren und somit an Gegenspielmöglichkeiten. Trotzdem war es schon überraschend, wie plötzlich die Partie endete, nachdem nämlich auf sehenswerte Art und Weise Alexanders Dame am Königsflügel gefangen wurde. Eine stark gespielte Partie von Axel Moser! Stand: 1,0 : 3,0
Sehr viel Spielfreude war bei Thomas an Brett 1 in seiner Partie gegen FM Dirk Paulsen zu verspüren. Thomas kam wohl nicht ganz so gut aus der Eröffnung heraus, was seinen renommierten Gegner zu einem wirklich kreativen Damenopfer inspirierte. Alle Kiebitze (und gewiss auch beide Akteure) fragten sich, ob dafür die Kompensation in Form zweier Leichtfiguren in Verbindung mit einigen Angriffschancen wirklich ausreichend sein kann. Auf seinem YouTube-Kanal „Meine Abenteuer auf dem Schachbrett“ bespricht Dirk diese interessante Partie sehr ausführlich. Nach ein paar vorgeschalteten Geschichten und Geschichtchen geht es mit der Besprechung dieser Partie bei Minute 17:00 dann richtig los. Sehr lehrreich und somit empfehlenswert!
Wie Dirk in dem Video ganz offen zugibt, dachte er an mehreren Stellen, sich auf der Siegerstraße zu befinden, wurde dann aber stets von Thomas‘ unerwartet starken Verteidigungszügen dermaßen überrascht, dass er daran beinahe verzweifelte und letztlich einfach glaubte, in Wirklichkeit wohl eher auf Verlust zu stehen. Allerdings kostete Thomas sein gutes Spiel – für das Dirk voll des Lobes ist – sehr viel Bedenkzeit, die ihm am Ende leider fehlen sollte. In immer noch völlig undurchsichtiger Stellung behielt Dirk schlussendlich doch die Oberhand. Stand: 1,0 : 4,0
Icke an Brett 5 hatte gegen Sven Becker nach der Eröffnung eine leichte, aber dauerhafte Initiative zu verbuchen. Infolge eines gegnerischen Fehlers konnte ich vorteilhaft die f-Linie öffnen und somit meinem Gegner das Recht auf die Rochade verwehren. Das sah schon mal sehr vielversprechend für mich aus, und ich wusste, dass halbwegs versierte Spieler diese Stellung locker im Angriff gewinnen würden. Ja, es hätte tatsächlich eine hübsche Kurzpartie werden können, wenn ich in dem kritischen Abspiel nämlich auch den Sinn meiner berechneten Züge verstanden hätte. Es kamen aber Zweifel in einer Variante bei mir auf und ich wählte hasenfüßig die Abwicklung in ein Endspiel mit einem Mehrbauern – jedoch mit nur noch ungleichfarbigen Läufern auf dem Brett. Zwar rechnete ich mir aufgrund meines großen Raumvorteils auch hier einige Gewinnchancen aus, bei genauer Verteidigung sollte die Partie trotzdem remis enden. Zu meinem Glück vertauschte aber mein Gegner – in dem Bemühen eine Blockade zu errichten – die Zugreihenfolge und verlor dadurch noch einen zweiten Bauern, wonach er sofort die Partie aufgeben musste. Stand: 2,0 : 4,0
Stefan an Brett 3 entwickelte gegen Peter Schnitzer nach ruhigem und ausgeglichenem Eröffnungsverlauf stetig mehr und mehr Druck am Damenflügel, mit dem er die gegnerischen Figuren immer weiter zurückdrängen konnte. Nach dem Einstieg seines Turmes auf die 7. Reihe war ich sehr zuversichtlich, wobei es danach wohl auch an der einen oder anderen Stelle zwingendere Fortsetzungen gegeben hätte, deren Konsequenzen aber alles andere als leicht zu berechnen waren. Noch kurz vor der Zeitkontrolle endete aber die Partie überraschend und recht abrupt mit einem Remis. Stand: 2,5 : 4,5
Obwohl der Mannschaftskampf nun entschieden war, kämpfte Yannick noch an Brett 6 lange weiter gegen Stephan Bethe – zu diesem Zeitpunkt, mit einem Bauern weniger im Endspiel ausgestattet, aber nur noch um ein Unentschieden. Sein besserer Läufer und sein aktiver Turm garantierten ihm aber schließlich den verdienten halben Punkt. Endstand: 3,0 : 5,0
SC Kreuzberg 2 |
SC Weisse Dame 2 |
5,0 : 3,0 |
||||
201 |
FM Dirk Paulsen |
2287 |
201 |
Thomas Heerde |
2010 |
1:0 |
202 |
FM Klaus Lehmann |
2276 |
202 |
Thorsten Groß |
2031 |
½:½ |
206 |
Peter Schnitzer |
2117 |
203 |
Stefan Prange |
2042 |
½:½ |
207 |
Axel Moser |
2106 |
204 |
Alexander Kysucan |
2091 |
1:0 |
209 |
Sven Becker |
2082 |
205 |
Franko Mahn |
2046 |
0:1 |
302 |
Stephan Bethe |
2075 |
206 |
Yannick Kather |
1981 |
½:½ |
303 |
Jürgen Federau |
2059 |
207 |
Wolfram Steiner |
1959 |
+:- |
304 |
Dr. Philip Zeitz |
2049 |
208 |
David Hörmann |
1948 |
½:½ |